Wissenschaftsausschuss sieht Jagdmuseum auf dem richtigen Weg
Zu einer Verlautbarung in einer Münchner Tageszeitung muss Folgendes richtig gestellt werden.
In der Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst am Mittwoch hat keine Partei gefordert, die Zuschüsse für das Jagdmuseum zu kürzen oder zu streichen. Vielmehr hat der Berichterstatter der CSU, Landtagsabgeordneter Robert Brannekämper, unmissverständlich festgestellt, dass dies rechtlich nicht möglich ist und auch auf keinen Fall gewünscht wird.
Namhafte Vertreter anderer Fraktionen haben sogar angeregt, dem Museum für die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit befristet mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Auch ist nicht richtig, dass der Landtag einen Antrag angenommen habe, der das Museum auffordert, etwas zu tun. Der SPD-Antrag, der angenommen wurde, war ein ausführlicher Berichtsantrag, d.h. ein Antrag, der die Staatsregierung auffordert, zu einzelnen Punkten Stellung zu nehmen. Grund für die Annahme war, dass die SPD bei Ablehnung aus ihrem Antrag sonst eine schriftliche Anfrage gemacht hätte, die auf jeden Fall zu beantworten gewesen wäre. Um daher eine Wiederholungsschleife zu vermeiden, hat man sich darauf verständigt, dass die gestellten Fragen bis Dezember beantwortet werden sollen.
Richtig ist, dass fraktionsübergreifend Kritik an einzelnen Passagen der Museumschronik geübt wurde. Diese bezog sich vor allem auf die Beschreibung einiger NS-Größen, die von der promovierten Historikerin zu neutral geschildert werden, ohne dass ihre ideologische Prägung und ihr verbrecherisches Tun in der Chronik entsprechend aufgearbeitet werden. Diese Kritik nahm der Leiter des Jagd- und Fischereimuseums Manuel Pretzl sehr ernst und bekundete, dass es zu überlegen sei, wie hier Abhilfe geschaffen werden könne.
Die Berichterstattung einer Münchner Tageszeitung resultiert wohl aus der unkritischen Übernahme einer Presseerklärung der SPD vom Dienstag, den 07.06, also einen Tag vor der Ausschusssitzung im Landtag. Ein Reporter der Zeitung war aus meinem persönlichen Augenschein in der Sitzung selbst nicht anwesend.
Inhaltlich muss festgestellt werden, dass sich das Museum im Rahmen seiner äußerst begrenzten finanziellen und personellen Mittel von sich aus sehr bemüht ist, sich seiner Geschichte zu stellen und diese aufzuarbeiten. Viele der in der Anfrage implizit gestellten Forderungen werden vom Museum bereits umgesetzt oder sind in Planung, so war beispielsweise das Jagdmuseum eines der ersten Museen, die nach Bekanntgabe der Fördermöglichkeiten durch die Landesstelle für nichtstaatliche Museen, dieses Angebot aufgegriffen hat. Mittlerweile haben die Provenienzforscher ihre Arbeit im Jagdmuseum aufgenommen.